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 Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit

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piddi
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BeitragThema: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyDi 21 Okt 2014, 15:41

Hi Ihr Lieben,

durch die neuen Bilder von Vios Frosch mit Ballonkrankheit bin ich mal wieder ins Grübeln gekommen.

Meine Frösche wurden bisher zwar glücklicherweise davon verschont, aber das Thema hat mich schon immer interessiert.
Man liest aber immer nur 2 relativ vage Dinge: Wasseransammlung unter der Haut und als Ursache die Fütterung von roten Mückenlarven. Ich habe ja eher immer die Vermutung, dass es sich um ein Häutungsproblem handelt aus welchem Grund auch immer.

Hat irgendwer von Euch fundiertere Informationen darüber?
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BeitragThema: Re: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyDi 21 Okt 2014, 16:20

Hi,

nee, direkt für Zwergkrallenfrösche wird und wurde diesbezüglich leider wenig Ursachenforschung betrieben. Neben falscher (kalziumarmer) Ernährung kommen wohl wie auch bei z.B. Fischen mit Hydrops viele bakterielle und virale Erreger in Betracht. Ebenso können wie auch immer entstandene Nierenschäden zu Wassereinlagerungen führen. Auch Chytridinfektionen stören den Mineralstoffwechsel, sodass es denkbar ist, dass sie zu Osmosestörungen führen können.
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BeitragThema: Re: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyDi 21 Okt 2014, 17:26

Hi Julia,

danke für die Ausführungen.

Das hieße ja, dass die Ballonkrankheit gar nicht Ursache, sondern lediglich das Symptom einer Mangelernährung oder einer anderern Krankheit ist.
Dementsprechend dürfte doch eine Punktion dann gar nicht bzw. nur für kurze Zeit wirken, weil die Ursache ja unangetastet bleibt.

Was ich mich auch frage: tritt das Problem nur bei Zwergkrallenfröschen auf oder bei allen rein aquatisch lebenden Fröschen bzw. Kröten?

Dass das Problem absolut unerforscht ist, zeigt mir auch mal wieder, dass Zwergkrallenfrösche nicht wirklich ernst genommen werden bzw. keinerlei Lobby haben. Fischkrankheiten sind ja im Gegensatz dazu zum Großteil recht gut untersucht.
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BeitragThema: Re: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyMi 22 Okt 2014, 01:29

Hallo Petra,

piddi schrieb:
Das hieße ja, dass die Ballonkrankheit gar nicht Ursache, sondern lediglich das Symptom einer Mangelernährung oder einer anderern Krankheit ist.
Dementsprechend dürfte doch eine Punktion dann gar nicht bzw. nur für kurze Zeit wirken, weil die Ursache ja unangetastet bleibt.

jup, beides richtig. In seltenen Fällen hilft eine Punktion als symptomatische Behandlung längerfristig, häufig kommt das Problem aber immer wieder.

Diagnostisch kann man ein Punktat auf Bakterien testen lassen, das können aber nur zwei Labore in Deutschland (Amphibienproben müssen anders bebrütet werden als Reptilien- oder Säugetierproben, deshalb sind die Ergebnisse aus anderen Laboren nicht aussagekräftig) und die Kosten sind hoch (alle Preise gelten für Exomed; bei Synlab Vet in Hamburg kann man als Halter nicht selbst einsenden und viele Tierärzte weigern sich, an ein Fremdlabor zu schicken, das kein fester Kooperationspartner ist): allein die Keimdifferenzierung (aerobe+ anaerobe Bakterien) kostet ca. 71 Euro plus 12,50 Euro pro Keim im Resistenztest. Der Resistenztest ist nötig, damit man auch mit dem richtigen Medikament behandeln kann. Chlamydophila können u.a. auch Ödeme auslösen und müssen separat nachgewiesen werden (gut 28 Euro). Die PCR für Bd kostet knapp 42 Euro; man kann auch ein großes Profil für knapp 80 Euro plus Resistenztest machen (Bakterien (nicht Chlamydophila und Mykobakterien) und Bd). An Viren kann man soweit ich weiß nur Ranavirus nachweisen (gut 44 Euro); Ranavirus haut Dir aber in kürzester Zeit den ganzen Bestand um, wenn die jeweilige Art empfänglich dafür ist; bei den einheimischen Pelophylax tritt die Krankheit im Frühling meistens mit septikämischen Verläufen auf (virale Form des "Red Leg" Syndroms). Hinter einer Einzeltiererkrankung würde ich das nicht vermuten.
Kalziummangel wird in der Literatur häufig als mögliche Ursache angenommen, allerdings zeichnet sich die klassische Rachitis auch bei Amphibien eher durch Skelettschäden und, im fortgeschrittenen Stadium, Bewegungsstörungen und Lähmungen aus. Das kann man ggf. im Röntgenbild nachweisen, Blutuntersuchungen fallen aufgrund der geringen Größe und fehlender Referenzwerte weg; wie viel das kostet, ist unterschiedlich. Die Röntgenbilder sollten dann auch von einem Spezialisten ausgewertet werden. Organschäden und bakterieller Befall (ohne Keimdifferenzierung) sowie Mykobakterien (ZN-Färbung) und ggf. Bd (histologisch) sind in der Sektion nachweisbar (ca. 65 Euro).

Wie man sieht, ist das Ganze ziemlich kostspielig. Da kommt Dein nächster Punkt zum Tragen, denn so viel Geld geben die wenigsten für so ein billiges Tier aus... daher auch die schlechte Datenlage.
Fische werden halt sehr viel häufiger gehalten, deshalb wurde da auch schon mehr untersucht. Dennoch kippen die meisten Halter bei Hydrops halt irgendein freiverkäufliches Wundermittel ins Becken- mit wechselnden Resultaten.

Andere aquatische Arten können tatsächlich ebenso betroffen sein, zumindest bei Xenopus ist das nicht selten.
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BeitragThema: Re: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyMi 22 Okt 2014, 07:08

Hi Julia,

vielen dank für Deine Ausführungen. Das war tatsächlich der aussagekräftigste Text, den ich zu dem Thema bisher gelesen habe. daumen

Die Skelettschäden aufgrund Kalziummangels lassen mich ein bisschen aufhorchen.
Als ich zum ersten mal Zwergkrallenfrösche aufgezogen habe, habe ich sie ausschließlich mit Artemianauplien ernährt, bis sie eine Größe hatten, dass sie feines Frostfutter bewältigen konnten.
In der Aufzucht hatte ich 2 Tiere, deren Hinterbeine nicht normal gewachsen sind. Die Beine wuchsen nicht nach hinten, sondern eher nach unten - es sah quasi aus, als ob die Beine falsch "eingehangen" sind. Ich habe damals einfach vermutet, dass es sich um Metamorphoseschäden handelt. Vor dem Hintergrund, dass es sich auch um Skelettschäden aufgrund von Mangelernährung handeln könnte, werde ich das bei den nächsten Aufzuchten mal im Hinterkopf behalten und abwechslungsreicher füttern (z.b. mit Mikrowürmchen oder feinem Tümpelfutter).
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BeitragThema: Re: Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit   Allgemeine Fragen zur Ballonkrankheit EmptyMi 22 Okt 2014, 17:28

Das ist echt interessant. Hier auf Bild 1 und 2 sieht man einen Frosch der Luft unter der Haut hat, er überlebte es auch nicht. Der Krankheitsverlauf von Festellung bis Tod war keine Woche, in dieser Zeit war er apatisch und frass auch nichts. Auf Bild 3 hat der Zwerg Wasser unter der Haut, vor ca. 3 Monaten sah ich ihn dicker werden. Er frißt normal, schwimmt rum und paart sich noch wie ein wilder. Augenscheinlich war/ist er topfit nur eben voller Wasser ( jetzt nicht mehr ). Er wurde Dienstag punktier und bis jetzt gehts ihm richtig gut. Meine TA war ganz interessiert an der Flüssigkeit und der Punktion generell, sie will sich auch wegen der Krankheit mit dem Reptilienarzt in München austauschen. Bin gespannt was raus kommt. Achja wegen evtl. Auslöser Rote Mückenlarven, meine bekommen keine gefüttert.

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( auf diesem Bild wurde er Opfer eines anderen Mänchens )
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